Goodbye Sydney

Der Job war weg und mein Bett im WG-Haus ebenso. Meine Vermieterin kam von ihrem Urlaub zurück und leider waren alle Betten belegt. Ich suchte mir im Stadteil Kings das näher zur Stadtmitte lag,  ein günstiges Hostel. Ein Straßenblock vom Hostel entfernt ist unübersehbar die rießige 41 Meter lange Coca-Cola Reklametafel, die bereits seit 1974 für das braune Getränk leuchtet. Schon bei meiner Ankunft wurde ich im Hostel auf deutsch begrüßt. Die kompletten Angestellten und 95% der backpacker waren deutsch. Nach meinen zwei Wochen im englischen Haus könnte man meinen ich freute mich über deutsche Töne, aber nein ganz im Gegenteil. Dies war mir eindeutig zu viel deutsch! Auch in meinem achter Zimmer, dass bisher von der Anzahl der Quadratmetern das winzigste war, schlief gerade mal eine aus England.

Sydney bereitete mir einen klasse Start und die Wochen waren voll gespickt mit tollen Eindrücken. Wie heißt es, wenn es am schönsten ist sollte man gehen. Getreu diesem Motto machte ich mich an die Pläne zur Weiterreise. Mein nächstes Ziel sollte Melbourne sein. Ich fand eine Busreise mit Stopp in Canberra. Als ich schon los zum buchen wollte, las ich in einer facebook Gruppe für backpacker einen Reiseaufruf. Phillip 31 aus Bochum verlässt morgen mit seinem Campervan Sydney und reist entlang der Küste nach Melbourne. Er bietet seinen Beifahrersitz an um Benzinkosten und Reiseerlebnisse zu teilen. Ich schrieb ihm gleich eine Message und wir trafen uns nachmittags am Hafen auf ein Eis. Zwei Stunden später waren wir uns einig. Er hat eine neue Reisebegleiterin und ich einen Trip vor mir, wie ich mir das Reisen in Australien schon immer vorgestellt hatte. Road trip ich komme!

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work&travel visa

Nach fast vier Wochen travel dachte ich so langsam an den ersten Teil meines Visas = work! Ihr Arbeiter in Deutschland denkt vielleicht, wie jetzt schon? Ich wollte sehen wie meine Chancen hier stehn und es davon abhängig machen wann ich Sydney verlasse. Arbeitsstellen werden hier vorrangig über die Internetseite gumtree vermittelt. Nicht nur Jobinserate sind hier zu finden, von Autos bis Zäune gibt es Gesuche/Angebote. Auch Banken suchen, mein Streben war aber nicht eine Stelle in dieser Branche. Ich wollte in Australien mit neuen bzw. mit anderen Tätigkeiten/Fähigkeiten mein Geld verdienen. Mit unter war dies ein Punkt warum ich mich für das work&travel visa entschied und dieser Kontinent macht es möglich. Ich beworb mich online bei fünf Restaurants als Küchenhilfe. Persönlich fragte ich im Löwenbräu und Bavarian Café nach. Hier bekam ich zu hören, dass sie keine Kellnerinnen unter einer Dauer von 3 Monaten einstellen. So lange wollte ich aber nicht in Sydney bleiben.
3,2,1..kitchen hand 🙂 3 Tage nach der ersten Bewerbung das Vorstellungsgespräch, 2 Tage später die Probeschicht, 1. Job als Küchenhilfe! Ich war total happy, daß ich hier so enorm schnell einen Job erhielt und das ganz ohne jegliche vorzeigbare Berufserfahrung in einer Küche. Es geht halt nichts über die Praxis und mit meinen geleisteten Kochtätigkeiten überzeugte ich wohl den Chefkoch. Er war mitte dreißg, sehr hilfsbereit und lustig. Ebenso die Kollegen in der Küche und im Center, eine junge Crew 22-35 Jahre. Ich wurde von einem Restaurant eingestellt, dass sich in einem Vergnügungscenter mit Bowling, Lasertag und Billiard befindet. Daneben gab es Räumlichkeiten für Kindergeburtstage und andere Feierlichkeiten. Auf der Speisekarte standen Pizza, Burger, Nachos, Fish&Chips. Die ersten Stunden verbrachte ich mit Pizzen belegen, hunderte davon…

Zusammen mit dem japanischen Küchenkollegen bereitete ich á la minute Burger, Nachos und Fish&Chips zu. Da ging es im wahrsten Sinne des Wortes heiß zu. Was meine Finger auch zu spühren bekamen, trotzdem machte mir die Arbeit rießigen Spaß! Die neue deutsche Küchenhilfe bekam auch Lob vom Chefkoch zu hören.

Ich war als Aushilfsküchenhilfe eingestellt, in dieser Zeit fiel gerade ein Küchenangestellter aufgrund Krankheit aus. Das kam mir zu gute und ich durfte das ganze Wochenende arbeiten. Nach der Arbeit kam ich sogar in den Genuss mit der Crew Lasertag und Bowling zu spielen.

Leider war ich zum Koch zu ehrlich und äusserte, dass ich nach 5 Wochen nach Melbourne weiter ziehen möchte. Obwohl er und der Boss sehr mit mir zufrieden waren, erhielt ich gerade mal nach drei Arbeitstagen meine Kündigung. Sie wollten niemand nur für eine so kurze Zeit in der Küche anlernen. Sehr traurig für mich, aber auch irgendwie verständlich. Ich habe mich halt nicht an die Empfehlungen von einigen backpackern gehalten. Man soll immer sagen, man ist sicher ein halbes Jahr in der Stadt.

So hatte ich nun meine erste Arbeitserfahrung hinter mir. Vor mir lag die Entscheidung nochmals in Sydney auf Arbeitssuche zu gehen oder doch weiterzuziehen.

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